SV- Institut für Fussbodentechnologie
Fussbodenbüro



Jochen Ritter
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Parkett

Knacken von Klicksystemen

Ein häufig beanstandetes Erscheinungsbild bei schwimmend verlegten Parkett- oder Laminatböden stellt eine Geräuschentwicklung dar, die meist als “Knacken” oder “Knistern” charakterisiert wird. Insbesondere sind davon die Produktgattungen betroffen, welche eine leimlose Verbindung - ein so genanntes “Klicksystem” - aufweisen.
Um es vorweg zu nehmen: Ein temporäres Auftreten, also unmittelbar nach der Verlegung oder bei Anfang / Ende der Heizperiode ist nicht als Mangel, sondern als warentypische Eigenschaft zu bezeichnen. Schliesslich passt sich der natürliche Werkstoff Holz ständig seiner Umgebung an, was zu Ausdehung oder Schrumpf in den Holzzellen führt.
Will das Knacken jedoch gar kein Ende mehr nehmen, so sollte zunächst überprüft werden, ob die jeweilige Bodenfläche genügend Abstand zu festen Baukörpern hat, oder vielleicht sogar an manchen Stellen am Untergrund verschraubt wurde.
Übrigens: Auch fehlende Bewegungsprofile im Türdurchgang können für Verspannungen verantwortlich sein!

Hin und wieder können jedoch auch produktionsspezifische Aspekte dafür sorgen, dass sich eine Neutralisation der Geräuschbildung nicht einstellen will. Um die technischen Grundlagen einer leimfreien Verriegelung zu verstehen, muss man sich mit dem grundliegenden Funktionsprinzip näher auseinandersetzen: In der nebenstehenden Skizze wird das Funktionsprinzip deutlich.
Um ein Element von oben einrasten zu können, muss eine “nach oben offene” Nut- und Federkonstruktion vorhanden sein, bzw. ein Einrasten nach dem Einlegen von oben erfolgen. Dabei müssen die Fräs- oder Formteile passgenau / bündig zueinander zu liegen kommen.
Nach dem Einrasten wird die Festigkeit der leimosen Verbindung durch das gleichzeitige Wirken von Druck und Zug gewährleistet.
Die “Lockkante” bildet hierbei den (Gegen-) Zug zum Druck, der durch die Kante der Decklage entsteht.
 

Und genau in diesem Punkt wird es “kniffelig”: Da die Druck- und Zugverhältnisse in einem organischen Materialverbund keinesfalls konstant sind, sondern maßgeblich von der momentanen Holzfeuchte abhängen, kann es hier zu Schwierigkeiten kommen. Besonders die Decklage ist ständigen Schwankungen von Wuchs und Schrumpf unterworfen, da sie auf das umgebende Raumklima als erste reagiert. Bei steigender absoluter Feuchte wird ihre Breite (und proportional auch die Länge) zunehmen, bei Trockenheit wird diese schrumpfen. In gleichem Maß erhöht oder verringert sich der Kantendruck - und damit die Festigkeit der Verbindung.
 

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